Am 11. Juli 2024 haben wir von 09:00-12:00 Uhr eine Mahnwache vor der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn (Kennedyallee 22-24, 53175 Bonn) veranstaltet, um uns für die Freilassung politischer Gefangener in Kuba einzusetzen.
Der Anlass war der 3. Jahrestag der landesweiten Proteste in Kuba vom 11. Juli 2021. An diesem Tag fanden die größten Proteste in Kuba der letzten Jahrzehnte statt. Tausende von Menschen strömten auf die Straßen, um friedlich zu protestieren. Die kubanische Regierung ging mit Repressionen gegen die Proteste vor und verhaftete viele Menschen. Laut dem aktuellen Amnesty-Jahresbericht sind noch mindestens 793 Menschen in Haft.
Wir haben mit der Mahnwache auf die Proteste vor drei Jahren und das Schicksal der politischen Gefangenen in Kuba aufmerksam gemacht. Hierfür hatten wir unter anderem den Song “Patria y Vida” abgespielt, der zu einer Protesthymne in Kuba wurde. Ein Autor dieses Songs ist der politische Gefangene Maykel Castillo Pérez, für den wir uns unter anderem einsetzen. Wir forderten lautstark die Freilassung von Maykel Castillo Pérez, José Daniel Ferrer García, Luis Manuel Otero Alcántara, Donaida Pérez Paseiro und Loreto Hernández García und allen anderen politischen Gefangenen auf Kuba.
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Hier ist unsere Pressemitteilung, die wir im Vorfeld veröffentlicht hatten:
Drei Jahre nach dem 11. Juli – Amnesty International Bonn veranstaltet Demonstration für Menschenrechte in Kuba
Am 11. Juli 2021 fand in der kubanischen Hauptstadt Havanna eine Demonstration statt. Im Zuge dieser Proteste wurden zahlreiche Aktivist*innen festgenommen, die nach wie vor inhaftiert sind. Als Zeichen der Solidarität mit den politischen Gefangenen veranstaltet Amnesty International Bonn daher am 11. Juli 2024 eine Kundgebung vor der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn.
Bonn, 08.07.2024 – Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit sind der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge in vielen Ländern stark eingeschränkt, darunter im Karibikstaat Kuba. Trotzdem fand am 11. Juli 2021 eine historische Demonstration in Havanna statt, bei der die Protestierenden die mangelhafte Gesundheits- und Lebensmittelversorgung in Kuba offen kritisierten.
“Wer sich in Kuba gegen die Regierung politisch einsetzt, lebt gefährlich“, so Jamil Balga-Koch, Sprecher von Amnesty International Bonn-Koblenz. „Kubanischen Aktivist*innen drohen mehrjährige Haftstrafen – und das unter menschenunwürdigen Bedingungen“, so Balga-Koch weiter.
Die Stadtgruppe Bonn von Amnesty International begleitet langfristig zwei Fälle von politischen Gefangenen in Kuba, darunter der Fall des Künstlers Luis Manuel Otero Alcántara, welcher wegen „Beleidigung der Symbole des Vaterlandes, Respektlosigkeit und Störung der öffentlichen Ordnung“ inhaftiert ist. „Luis Manuel Otero Alcántara ist nur aufgrund seiner friedlichen Meinungsäußerung inhaftiert“, so Balga-Koch weiter, „mit unserer Demonstration vor der Außenstelle der kubanischen Botschaft fordern wir daher, dass er sowie alle anderen politischen Häftlinge umgehend freigelassen werden“.
Die Demonstration findet am 11. Juli während den Öffnungszeiten der Außenstelle in der kubanischen Botschaft von 09:00 bis 12:00 Uhr an der Kennedyallee 22-24 in Bonn-Hochkreuz statt.